Cannabisöl: Chancen und Risiken im Klartext

Lass uns Tacheles reden: Cannabisöl ist in aller Munde, aber was steckt wirklich dahinter? Du musst die Fakten kennen, bevor du auf den Zug aufspringst.
Cannabisöl, Hanföl und CBD Öl: Was ist der Unterschied?
Cannabisöl wird aus der Hanfpflanze gewonnen und enthält hauptsächlich Cannabidiol (CBD) und Tetrahydrocannabinol (THC). Während THC psychoaktive Effekte hat, wirkt CBD nicht berauschend und wird für verschiedene therapeutische Zwecke genutzt.
Der Unterschied zwischen Cannabisöl, Hanföl und CBD Öl liegt in dem Anwendungszweck, der Anwendungsform, dem Aussehen und der Extrahierung.
Während Hanföl und CBD Öl den THC-Anteil von 0,3 % nicht übersteigen und somit im Handel in Deutschland legal erhältlich sind, ist der Gebrauch von Cannabisöl nur für medizinische Zwecke vorgesehen.
Hanföl
Hanföl wird aus den Samen der Pflanze hergestellt, enthält viele ungesättigte Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren und wird deshalb meist als reines Speiseöl verwendet. Der grundlegend Rohstoff ist hier jedoch auch, wie der Name ja schon vermuten lässt, Hanf. Das Hanföl wird mittels Kaltpressung aus den Samen des Nutzhanfs gewonnen, deshalb wird Hanföl auch oft als Hanfsamenöl bezeichnet. Bei der Herstellung darf das Fett eine Temperatur von 45 Grad Celsius nicht überschreiten. So entsteht ein hochwertiges Pflanzenöl, unter der Voraussetzung qualitativ hochwertiger Rohstoffe.
In Hanfsamenöl sind Cannabinoide nur in sehr kleinen Mengen vorhanden. Dennoch sind Pflanzenöle aus Hanf sehr gesund und ein hervorragender Lieferant an Omega-Fettsäuren. Vor allem Omega-3-Fettsäuren sind extrem wertvoll und wichtig für den Körper. Diese werden als essentiell im Kampf gegen Entzündungsprozesse angesehen.
Hanföl dient oft als Trägeröl für das CBD Öl.
CBD Öl
Cannabidiol (CBD) kommt in der weiblichen Cannabispflanze vor und ist in vielen verschiedenen Hanfprodukten zahlreicher CBD Marken enthalten. CBD-reicher Nutzhanf ist legal, solange dieser nicht mehr als 0,3% THC enthält. Die CBD Herstellung geschieht auf viele unterschiedliche Arten. Besonders hochwertig ist CBD Öl mit CBD aus CO2- und Alkoholextraktion. Durch die hitzefreie CO2-Extraktion bleibt das komplette Pflanzenstoffspektrum sowie alle Phytocannabinoide, enthalten. Diese Methode eignet sich auch hervorragend dazu, spezielle Cannabinoide wie bspw. THC, durch die Extraktion herauszufiltern. Die Wirkung von Vollspektrum CBD Öl gegenüber CBD Isolaten wurde aufgrund des sogenannten Entourage Effekt bereits nachgwiesen.
Dieser wirkungsverstärkende Effekt besagt, dass alle Cannabinoide im Verbund verstärkend wirken können als isoliert
.Die CBD Anwendung kann über die Haut oder Einnahme erfolgen. Da bei diesem Öl der THC-Gehalt unter 0,2 Prozent liegt und der positive Wirkstoff des Cannabidiol bis zu 30 Prozent liegen kann, kann es bspw. mögliche Nebeneffekte von THC beheben. Man kann aber nicht durch CBD high werden. Das heißt, wer zu viel Cannabis eingenommen hat, kann mit dem Wirkstoff Cannabidiol derselben Pflanze den Effekt von THC wieder umkehren!
Studien zeigen, dass CBD entzündungshemmende, antipsychotische und antikonvulsive Eigenschaften besitzt.
Es wird zur Behandlung von therapieresistenter Epilepsie und spastischen Lähmungen eingesetzt. In Österreich sind CBD-haltige Medikamente wie Sativex® und Epidiolex® für bestimmte Indikationen zugelassen.
Cannabisöl – Medizinisches Potenzial
Wenn man nach dem grundlegenden Wort Cannabisöl geht, könnte man meinen, dass hierunter alle Öle fallen, welche aus der Cannabispflanze hergestellt werden. Jedoch wird synonym mit dem Wort Cannabisöl eine spezielle Art von Öl bezeichnet.
Das Cannabisöl enthält auch CBD (Cannabidiol), welches als Antagonist zu THC fungiert und die berauschende Wirkung des psychoaktiven Wirkstoffs mindert. Das potente Gemisch verfügt ebenso über Terpene und Flavonoide, die die positive Wirkung des Cannabis noch verstärken und die Aufnahme im Körper erleichtern können.
Cannabisöl wird aus den Blättern und Blüten der psychotropen weiblichen Cannabispflanze gewonnen und enthält zwischen fünfzig bis achtzig Prozent THC!
Aufgrund des hohen THC-Gehaltes wird es auch Cannabisöl mit THC oder THC-Öl genannt.
Das Tetrahydrocannabinol (THC) ist wiederum der Wirkstoff, welcher unser Bewusstsein erweitert und eine psychedelische Wirkung auf uns hat. Es macht also sprichwörtlich etwas benebelt. Cannabisöl wird auch noch als THC Öl, Haschöl oder Haschischöl bezeichnet.
Cannabisöl ist genau genommen kein Öl, da es sich um eine Paste handelt, die aus dem oberen Drittel der Pflanze gewonnen wird. Durch ein vermischen mit hochprozentigem medizinischem Alkohol entsteht eine ölige Flüssigkeit, die als Kapseln, Mundspray oder als Tropfen eingenommen werden können.
Die Cannabisöl Wirkung hängt auch von der Applikationsform ab. Wird das Öl über die Mundschleimhaut aufgenommen, wirkt es deutlich schneller, als wenn es über den Darm resorbiert wird.
Wenn Cannabisöl als Tropfen direkt über die Mundschleimhaut aufgenommen wird, wirkt es bereits nach 10-30 Minuten und hat somit Einfluss auf Körper und Geist. Bei der Einnahme von Kapseln, die im Magen zersetzt werden, kann der Effekt auch eine halbe Stunde bis zwei Stunden auf sich warten lassen. Dafür hält der rauschähnliche Zustand dann aber bis zu 12 Stunden an!
Seit 2017 haben Menschen in Deutschland mit chronischen Erkrankungen oder Krebs die Möglichkeit, sich Cannabis auf Rezept verschreiben zu lassen.
Cannabisöl aus der Apotheke wird wegen seinem hohen THC-Gehalt besonders medizinisch eingesetzt, wie z.B. begleitend bei der Behandlung von Multipler Sklerose, Krebs, Rheuma, Schuppenflechte, Prostatakrebs, Epilepsie, zur Entspannung, bei Schlafstörungen oder Cannabis gegen Schmerzen.
Es ist nur über Rezept erhältlich und wird wegen dem hohen THC-Anteil noch nicht rezeptfrei verkauft, auch wenn THC seit dem 01.04.2024 nicht mehr unter das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) fällt.
Zur äußerlichen Anwendung gibt es Cannabisöl Softgels, Cremes und Lotionen, die übrigens bei äußerlicher Anwendung keine psychoaktive Wirkung mehr aufweisen!
Risiken und Nebenwirkungen
Cannabis ist keine harmlose Substanz. Der Konsum kann das Risiko für psychische Störungen erhöhen und die Hirnleistung beeinträchtigen. Bei etwa 9 % der Konsumenten kann es zu einer Abhängigkeit kommen.
Besonders bei Jugendlichen kann der Konsum zu Entwicklungsstörungen führen. Daher ist eine sorgfältige Abwägung von Nutzen und Risiken essenziell.
Die rechtliche Lage in Deutschland 2024 nach der Cannabis-Legalisierung
Seit der Legalisierung von Cannabis in Deutschland am 1. April 2024 hat sich die rechtliche Situation rund um Cannabidiol (CBD) deutlich verändert. Mit der neuen Gesetzgebung wurde nicht nur der Konsum von Cannabis zu Genusszwecken legalisiert, sondern auch die Rahmenbedingungen für den Verkauf und die Vermarktung von CBD-Produkten wurden neu definiert.
Neue THC-Grenzwerte und CBD-Produkte
Nach wie vor sind CBD-Produkte, die aus EU-zertifiziertem Nutzhanf hergestellt werden und einen THC-Gehalt von unter 0,3% aufweisen, in Deutschland legal. Diese Anpassung des THC-Grenzwertes von 0,2% auf 0,3% wurde vorgenommen, um die Richtlinien an internationale Standards anzupassen und den Handel sowie die Nutzung von CBD-Produkten zu erleichtern.
Verkauf und Verbraucherinformation
Der Verkauf von CBD-Produkten ist nun explizit erlaubt, solange diese Produkte klar als nicht-psychoaktive Produkte gekennzeichnet sind und alle erforderlichen Informationen über Inhaltsstoffe und empfohlene Nutzung beinhalten. Zudem müssen Verkäufer sicherstellen, dass ihre Produkte frei von Verunreinigungen sind und den festgelegten Qualitätsstandards entsprechen.
CBD als Nahrungsergänzungsmittel
CBD-haltige Nahrungsergänzungsmittel dürfen unter Einhaltung der neuen Novel-Food-Verordnung vermarktet werden. Für solche Produkte ist eine Zulassung erforderlich, die bestätigt, dass das CBD sicher für den Verzehr ist und effektiv aus Hanf gewonnen wurde.
Medizinische Verwendung
Die medizinische Verwendung bleibt weiterhin reguliert und ist nur auf ärztliche Verschreibung hin zugänglich. CBD-Produkte, die zu therapeutischen Zwecken verwendet werden, müssen die strengen Anforderungen des Arzneimittelgesetzes erfüllen.
Fazit
Cannabisöl bietet potenzielle therapeutische Vorteile, aber die wissenschaftliche Evidenz ist noch nicht ausreichend. Bevor du es in Betracht ziehst, konsultiere einen medizinischen Fachmann und informiere dich gründlich. Setze nicht blind auf Trends, sondern triff informierte Entscheidungen basierend auf Fakten.
Bleib informiert und kritisch. Vertraue nicht auf Hype, sondern auf fundierte Informationen. Deine Gesundheit und dein Erfolg hängen von den Entscheidungen ab, die du heute triffst. Kontaktiere mich gerne, wenn du unsicher bist oder weitere konkrete Fragen hast.
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